Der Herbst ist meine liebste Jahreszeit, weil er einfach so viel zu bieten hat. Wenn man beim nächsten Herbstspaziergang bewusst darauf achtet, kann man viele Leckereien in der Natur entdecken. Deswegen plane ich vorab schon etwas Zeit zum sammeln ein, denn meine Herbstspaziergänge enden eigentlich immer mit vollen Taschen. Ich bin immer wieder fasziniert davon, wie viel Nahrung man direkt in der Natur findet. Damit auch du beim nächsten Spaziergang fleißig sammeln kannst, verrate ich dir nun, was man im Oktober alles draußen finden kann.
Ich mag das stürmische und nasskalte Herbstwetter ja richtig gerne, wenn es draußen langsam stürmischer wird und die Stadt immer häufiger im Nebel versunken liegt, die Luft nach Nüssen und Feuer duftet und der feine Geruch von Laub durch die Straßen weht. Der Herbst hat wirklich eine Menge zu bieten. Auch an Nahrungsmittel. Das ganze Wochenende über bin ich durch den Wald gezogen und habe alle möglichen Leckereien gesammelt und verarbeitet. Meine Ausbeute an Nahrung aus der Natur möchte ich euch heute Vorstellen.
Ich bin immer wieder ein wenig überrascht, wie viel man tatsächlich finden kann. Und sicherlich gibt es noch viel mehr zum ernten, zum Beispiel essbare Pflanzen. Ganz klassisch gibt es momentan aber auch eine Menge Pilze, wie etwa Steinpilze und Maronen. Bei Pilzen solltet ihr aber immer vorsichtig sein und sie nur mitnehmen, wenn ihr sicher seid, dass sie wirklich essbar sind. Alternativ könnt ihr auch einen Pilzspezialisten in eurer Nähe befragen. Eine Liste dazu findest du hier. Im Wald habe ich dann noch einige Baldrianwurzeln, Gundermann und Gänsefingerkraut gesammelt. Und auf dem Weg nach Hause habe ich noch Walnüsse und Schlehen entdeckt. Die Hagebutten und Äpfel habe ich im Garten meiner Eltern gepflückt und noch jede Menge Haselnüsse gesammelt.
Pilze verarbeiten
Die Pilze solltet ihr am besten direkt verarbeiten. Zum Putzen nehmt entweder eine Pilzbürste oder auch einfach einen feuchten Lappen. Angefressene, wurmige oder schlechte Stellen werden weggeschnitten. Und auch der Stiel wird noch ein Stück abgeschnitten. Nun könnt ihr die Pilze entweder Braten oder kleingeschnitten zum Trocknen auf die Heizung legen. Getrocknete Pilze kann man sehr lange aufbewahren und in Soßen oder Suppen verwenden. Ich habe meine Pilze angebraten und mit einem Löffel Frischkäse zu Nudeln gegessen.
Wal- und Haselnüsse
Früher sind wir jedes Jahr Walnüsse sammeln gegangen, meistens haben wir sie dann einfach direkt gegessen. Es gibt aber auch jede Menge leckerer Rezepte mit Walnüssen. Gesammelte Walnüsse könnt ihr für einen Abend auf die Heizung legen, falls die Schale feucht ist. Mittlerweile packe ich für unsere Spaziergänge immer ein paar gesammelte Nüsse als Snack ein. Nüsse sind nämlich ein wichtiger Nährstofflieferant und außerdem auch noch richtig lecker.
Fruchtiger Likör aus Schlehen
Als Kinder haben wir die Schlehen immer “Zahnarztbeeren” genannt, weil sie den Mund so schön taub machen. Die kleinen blauen Beeren schmecken zuerst ziemlich sauer und etwas bitter, nach dem ersten Frost kommen dann aber die typischen süßlich-herben Geschmacksnoten zum Vorschein.
Deswegen ernstes man die Schlehen am Besten nach dem ersten Frost, alternativ kann man sie aber auch für eine Nacht ins Eisfach legen.
Frische Schlehen sollten schnell weiterverarbeitet werden, zum Beispiel zu Likör oder Marmelade. Da frische Schlehen leicht abführend wirken, sollte man sie nur in kleinen Mengen verzehren. Leider ist das Verhältnis zwischen Fruchtfleisch und Stein eher ungünstig, weswegen man ziemlich viele Beeren zum Verarbeiten benötigt.
Für Schlehenlikör braucht man:
- 300 g Schlehen
- 1 Stange Zimt
- 1 Stück Orangenschale (dünn geschält)
- 12 Gewürznelken
- 500 ml Wodka
- 250 g Zucker
Und so wird der Likör gemacht:
- Das Rezept ist super einfach: Ihr müsst lediglich alle Zutaten in ein sauberes Glas geben und dann für 6 Wochen ziehen lassen.
- Das Glas immer mal wieder schütteln, damit sich der Zucker verteilt.
- Nach 6 Wochen könnt ihr den Likör absieben und in eine Flasche umfüllen. Fertig!
Der Likör wird bei uns ganz klassisch in der Weihnachtszeit getrunken. Er ist wirklich super lecker und ich freue mich schon sehr auf die Adventszeit und das gemeinsame Zusammensitzen mit Likör und Plätzchen. Übrigens ist der Likör auch eine super gut Geschenkidee.
Hagebutten
Auch Hagebutten brauchen ein bisschen Frost, um so richtig lecker zu schmecken. Wenn die Beeren weich sind, kann man sie leicht zerdrücken und das süßliche Fruchtfleisch direkt aus der Frucht essen. Auch Hagebutten sind ein leckerer Snack auf dem nächsten Spaziergang und eine echte Vitamin-C-Bombe!
Die Früchte lassen sich aber auch zu Marmelade und Tee verarbeiten. Für den Tee werden die beiden Enden der Beeren abgetrennt. Anschließend werden die Beeren kleingeschnitten und zum Trocknen auf die Heizung gelegt.
Die getrockneten Beeren kann man später dann einfach mit heißem Wasser übergießen und als Tee genießen.
Äpfel ernten
Es gibt nichts besseres, als einen Apfel direkt vom Baum zu pflücken und zu essen. Die heimischen Äpfel schmecken einfach so viel besser, als die "perfekt" gezüchteten Äpfel aus dem Supermarkt. Deswegen freue ich mich immer sehr, wenn es wieder Zeit für die Apfelernte ist.
Ich erinnere mich nur zu gut daran, wie wir in meiner Kindheit im Herbst Äpfel aufsammeln gegangen sind. Das war immer eine furchtbare Arbeit undicht hatte absolut keine Lust darauf. Heute würde ich mich sehr freuen, wenn ich meinen eigenen Apfelbaum um Garten stehen hätte.
Die Äpfel werden bei und ganz klassisch zu Apfelkuchen und Apfelmarmelade weiterverarbeitet und natürlich auch gerne unverarbeitet gegessen.
So, das war meine kleine Zusammenfassung über ein paar der vielen Leckereien, die der Oktober für uns zu bieten hat. In Zukunft wird es noch viele solcher Beiträge geben, denn die Natur schenkt uns so viele Nahrung und andere tolle Dinge und viel zu oft ist uns das gar nicht bewusst. Was hast du als letztes in der Natur gesammelt? Verrate es mir gerne in den Kommentaren!
Lasst es euch gut gehen!
Der Beitrag Nahrung in der Natur sammeln – Oktober erschien zuerst auf Alva & Ida.